Systemanforderungen:

Benötigt:
  • IBM PC compatible 486-66 oder besser
  • 8 MB RAM
  • DOS 5.0 oder höher
  • Microsoft kompatible Maus
  • Minimum 20 Megs Hard Drive Space for Minimum Installation
  • Minimum 12 Megs Hard Drive Space free for Virtual Memory


  • Empfohlen:
  • Pentium Prozessor
  • 16 MB RAM
  • Stereo 16-Bit Soundkarte
  • 20 Megs Hard Drive Space free for Virtual Memory


  • Unterstützt:
  • Soundkarten: Soundblaster Pro/16/AWE32/compatibles, ProAudio Spectrum Plus/16/Studio, Gravis Ultrasound/Max.


  • Review:

    M.A.X. ist ein richtiger Klassiker aus dem Hause Interplay und dem Jahre 1996. "Max" wurde damals meiner Meinung nach nicht gebührend gewürdigt, da es in dem ganzen Trubel um C&C mehr oder weniger unterging, obwohl die Features von M.A.X. wesentlich überzeugender sind, aber lassen wir das.

    Die Hintergrundstory von Max ist sehr verworren. Der Spieler kann im Handbuch die Berichte 2er verschiedener Parteien nachlesen, und jede Partei berichtet natürlich zu ihrem Vorteil. Die Kurzform ist in etwa die, dass kleine Menschenparteien, meist Minderheiten, von einer Alienrasse die Chance erhält auf einem fernen Planeten neu anzufangen. Der Haken an der Sache ist, dass bis zu 3 andere Parteien ebenfalls auf dem Planeten ausgesetzt werden, mit dem Auftrag den Planeten für ihre Alienfraktionen bewohnbar zu machen. Die Geschichte wird sehr Eindrucksvoll in einem Vollbild-Video (welches den Großteil der CD einnimmt) geschildert. In dem Video wird das Gehirn eines, zum Anführer auserwählten, Menschen in eine schützende Kapsel verlagert, welche in das Gehirn eines riesigen Roboters, dem Mech-Kommandanten, eingepflanzt wird. Dieser Mech-Kommandant sind Sie, der Verfechter ihrer handvoll Siedler auf einem neuem Planeten. Der Kampf kann also beginnen...

    "Max" ist ein rundenbasierendes Strategiespiel erster Sahne. Das Spiel bietet erstmals den Modus 'simultante Bewegung', wobei KI (künstliche Computerintelligenz) und Mensch gleichzeitig agieren können. Gleichzeitig hat jede Einheit nur bestimmte Aktionpunkte, welche erst nach einem Rundenwechsel wieder aufgeladen werden. Mit den Aktionpunkten, kurz "AP", kann man eine Einheit z.B. Bewegen, mit ihr eine Kampfhandlung durchführen oder den Bau eines Gebäudes beginnen. Um der ganzen Sache noch ein bißchen mehr Nervenkitzel zu verleihen kann man eine Zeit festsetzten, nach der die Runde automatisch wechselt.

    Die Einheiten und Videos sind für die damalige Zeit beeindruckend liebevoll gemacht worden, jede Einheit wird durch ein kleines Bild links oben auf dem Schirm angezeigt, welches sich auf Knopfdruck als eine Rundumschow der Einheit entpuppt. Hier kann man sich ein Beispielvideo anschauen (158K). Darunter kann man jede Menge Informationen der Einheit auslesen, z.B. welche Wegstrecke die Einheit noch zurücklegen kann, kann sie noch einmal schießen und hat sie überhaupt noch genügend Munition, von dem Zustand der Einheit einmal abgesehen. Nun folgen Kontrollen welche nützliche Sachen wie z.B. die Reichweite einer Waffe anzeigen, wie weit eine Einheit das Gebiet vor ihr aufklären kann, ihr Name und so weiter. Tatsächlich gibt es viele Einheiten, die viel weiter schießen als schauen können, Aufklärung empiehlt sich also. Nettes Feature: Jeder Einheit kann ein individueller Name gegeben werden. Ganz unten folgt noch eine Kartenübersicht, auf der sichtbare Feinde und eigene Einheiten in verschiedenen Farbpunkten angezeigt werden.

    Für die damalige Zeit ist auch noch sehr interessant der stufenlose Zoom, welcher von Nahaufnahme einer Einheit bis zur gesamten Karte in Großansicht reicht. Für jedes Auge die passende Einstellung also (Bilder: 1| 2| 3| 4| 5). Komportable Einheitenführung erlauben einen schnellen Aufbau eines Landekopfes, Fabriken und Lagerhallen sowie monströse Stromgeneratoren müssen installiert werden. Für diesen Zweck gibt es 2 verschiedene Baufahrzeuge. Die ausgewachsene Variante für den Bau großer Gebäude und die kleine schnelle Variante, welche von Abwehranlagen bis Lagereinheiten fast alle Gebäude errichten kann. Wichtigste Option sind hier bei Wasserwelten die schwimmenden Plattformen, mit deren Hilfe selbst große Gebäude einfach auf dem Wasser gebaut werden. Durch einen 2. Klick auf eine Einheit erhält man eine Menüauswahl über die möglichen Funtkionen einer Einheit, bei Infiltratoren eine recht breite Palette. Das Baumenü eines Baufahrzeugs ist bebildert und bietet Informationen über das gewählte Bauwerk, Informationen über Panzerung Stromverbrauch und Lebenspunkte und die Baugeschwindigkeitswahl. Baut man langsam benötigt man wenig Material, aber mehr Zeit, umkegehrt wenn man schnell baut.

    Es gibt 3 wichtige Rohstoffe, denen der Spieler nachjagen muss. Da wäre einmal normales Metall. Von der Fördermenge des Metalls kann das Leben deines Volkes abhängen. Zum 2. wäre da der Sprit, denn wir alle wissen, ein Panzer bewegt sich keinen Milimeter ohne Benzin. Gottseidank braucht man darauf nach dem Bau keine Rücksicht mehr zu nehmen, aber die riesigen Stromgeneratoren, die alles am Laufen halten, schlucken diesen Rohstoff en Masse. Der letzte und seltenste Rohstoff ist das gute alte Gold. Zahlmittel für erkaufte Updates von den Aliens. Wer technologisch bei "Max" auf der Strecke bleibt hat verloren. Im Spiel kristallisieren sich schnell die Lieblingseinheiten des Spielers heraus. Jäger, mit 2x so großer Reichweite wie die des Gegners, U-Boote mit Antrieben welche sie in Sekunden über die halbe Karte jagen, Raketentürme welche mit ihren Raketen das halbe Spielfeld abdecken, man kann seine Einheiten in jedem beliebigem Bereich heranzüchten. Natürlich ist dies auch durch normale Forschung in Forschungsstationen möglich, nur braucht man davon viele und sehr viel Zeit. Früher oder später wird man Gold abbauen müssen, und jeder weitere Upgrate der Aliens kostet ein Stück mehr als der vorherige.

    In "Max" gibt es eine sehr sehr breite Palette Einheiten, welche dem Spieler schnell ans Herz wachsen, oder ihn nachts mit Alpträumen erwachen lassen. Die Vielfalt der Kriegseinheiten zu See ist enorm, die Landeinheiten kaum zählbar nur in der Luft kann man den Überblick zwischen Jäger, Awac, Bomber und Transportflugzeug waren. Das Gleichgewicht spielt die Musik. Jede Einheit hat ein Gegenmittel, der Computer findet effizient und schnell jede Lücke in den Verteidigungssystemen, umfliegt mit seinen Bombern auch mal die ganze Basis um an einer, nicht durch Flugabwehrbatterien geschütze Stelle, einen tödlichen Bombenteppich fallen zu lassen. U-Boote machen aus Wasserplattformen Kleinholz, samt den darauf gebauten Gebäuden, Langstreckenraketen tauchen aus dem nichts auf um wichtige Gebäude in einen Haufen Staub und Dreck zu verwandeln, welchen erst ein Bulldozer mühsam wieder räumen muss, bevor man ein neues Gebäude errichten muss. Zu allem Überfluss muss jedes Gebäude, sei es zum Munitionnachladen, zum Reparieren oder um seine Rohstoffe weiterzugeben/verarbeiten über ein Leitungssystem an den Rest des Systems angeschlossen sein. Auch der Strom wird durch diese Überland- und Überwasserleitungen geschickt. Der Bruch einer langen Pipeline kann einem ganzem Viertel den Strom klauen, ein ausgeklügeltes System an Leitungen ist also erforderlich.

    Die schrecklichste Bodeneinheit ist ein sorgfältig gezüchteter Panzer. Sogar Marschflugkörper können nach entsprechenden Updates fast ohne Folgen einfach abprallen, über Landmienen lacht er und er ist, einmal in Bewegung gesetzt, nicht mehr zu stoppen. Leider ist seine Kanone nur gegen kleinere Einheiten effektiv, ist seine Munition verbraucht kann er nicht mehr viel ausrichten. Hier helfen kleine wendige Transporter, welche über die Schlachtfelder jagen, um liegengebliebene Fahrzeuge mit Munition zu versorgen, eine Repariereinheit bringt selbst schwerste Schäden schnell wieder in Ordnung, verbraucht aber, wie alles, dabei wertvolle Ressorcen. Seine Schwachstelle ist ein Infiltrator, oder ein Bomber, welcher kurzen Prozess mit einem Panzer machen kann. Der Panzer kann als mechanische Einheit keine Lebewesen, Menschen wie den Infiltrator, orten. Dies kann nur die schwach gepanzerte Infanterie, welche einem Panzer nur mühsam folgen kann. Der Infiltrator kann einen Panzer innerhalb von Sekunden für mehrere Runden lahmlegen und ihn darüber hinaus auch noch übernehmen!

    Leider hat "Max" alles in allem auch ein paar kleine Schönheitsfehler, welche aber nicht wirklich ins Gewicht fallen. Das Spiel wurde für Windows 95 geschrieben und läuft auf Windows 98Se anstandslos, auch wenn nach ein paar Stunden Spielzeit das Spiel mit ein paar Fehlermeldungen abstürzt. Da aber in jeder Runde automatisch gepeichert wird ist das kein großes Problem. Allerdings ist es mir schon passiert, dass sich ein Fehler festgeschrieben hat und nach jedem mal neu einladen sofort wieder auftrat. Dazu benötigt M.A.X. bei größeren Runden enorm viel Speicher und Zeit um eine Runde zu beenden. Selbst mit 256MB wird es bei 3 Computerspielern etwa ab Runde 200 kritisch. Trotz diesen Ausnahmen einfach ein geniales Spiel. Grafisch für den damaligen Stand genial. 2D vom Feinsten, wunderschöne Videos und komplette Deutsche Sprachunterstützung machen "Max" zu einem wirklichem Erlebnis. Die weibliche Computerstimme dokumentiert jede eigene Aktion und die des Gegners. "Max" ist auch im Netzwerk mit bis zu 4 Spielern spielbar.

    "Max" ist mit all seinen Features definitiv nur etwas für absolute Hardcore Strategiespieler. Dinge wie Aktionpunkte, Munitionsreserven und ein rundenbasierendes System erfordern sehr viel Zeit und doch schnelle Reaktionen, um eine entstandene Lücke in der Abwehr der eigenen Basis schnell wieder schließen zu können. Einheiten können automatisch auf verschiedene Aktionen eingestellt weren, Wache schieben, eine bestimme Strecke mit Straßen vollpflastern oder so von Punkt A nach B marschieren. Trotzdem macht die Fülle der Einheiten eine saubere Strategie und viele graue Zellen notwendig. Einheiten sind teuter und nur wer die Rohstoffe besitzt kann es sich leisten Einheiten mit maximaler Geschwindigkeit zu bauen. Schnell vergißt man ein kleines Detail und U-Boote oder Bomber nehmen eine Invasionsflotte binnen Sekunden auseinander. Fühlt sich der Computer angegriffen scheut er nichts um die Wellen zurückzuschlagen, kommt es zu einem gewissem Siedepunkt setzt er alles auf eine Karte. Dann verdunkeln Wolken von Jägern den Himmel, feuert die Luftabwehr ohne Pause und Einheit um Einheit stürzt sich den Abwehrtürmen des Spielers entgegen. Reicht dein Technologiestand diese Wellen aufzuhalten oder werden sie dich einfach hinwegspülen? Finde es heraus, in M.A.X. - Mechanized Assault & Exploration